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Ein Schluck für Rassmus II - Fortsetzung

Montag, der 7. August 2006: Dünkirchen in Frankreich

Herausragendes  Ereignis des Tages: Erwin saugt Staub! Mit einem Staubsauger säubert er den Teppich von Kuchen, -Salzstangen- und  sonstigen Krümeln. Es lohnt sich diesen Anblick festzuhalten, es ist genau Montag, der 7. August 2006 um 11.42 Uhr! Wer weiß, ob er das noch einmal macht?! Der weitere Vormittag sieht uns beim Skatspielen. Um 13.30 Uhr gibt es noch eine Erbsensuppe mit Würstchen. 13.20 Uhr legt unser Schiff ab, es regnet leicht, aber das soll uns nicht stören, nur mit Wind ist nichts, die ganze Tour läuft unter Motor, gegen 18.30 Uhr legen wir in Dünkirchen an. Nach der „Versorgung“ des Schiffes gibt es Chilli con carne, von Alan handgemacht! Eine sehr leckere Angelegenheit.

Dienstag, der 8. August 2006: Hafentag in Dünkirchen.

Eigentlich sollte das nächste Ziel noch Calais sein, aber da haben wir nur die Wahl, abends um 17 Uhr zu fahren und dann erst gegen 22 Uhr anzukommen, oder aber morgens um 5 Uhr zu starten ,- und das gefällt auch keinem .Also wird ein Ruhetag eingelegt .Nun hat der Ort Dünkirchen für Deutschland, Belgien, Holland und vor allem England eine besondere Bedeutung aus dem 2. Weltkrieg. Als am 10. Mai 1940 Deutschland den Angriff auf Holland, Belgien und Luxemburg startete, bewegte sich eine englische Armee von ca. 400.000 Mann auf Dünkirchen zu und war von den deutschen Truppen eingekesselt. Aus bis heute unerfindlichem Grund setzte Hitler die Kampfhandlungen für zwei Tage aus und verschaffte England die Möglichkeit, etwa 340.000 Soldaten mit aller Art von Schiffen nach England zu bringen, und das innerhalb von nur 9 Tagen.

Wir besuchen am Strand ein großes Monument mit Gedenktafel. Weiter geht es in die Stadt, besuchen ein Schifffahrts- bzw. Hafenmuseum. Vorher wird in einem Bistro auf Einladung von Erwin erst noch eine Runde Bier zu Gemüte geführt.

Der Museumsbesuch bringt uns sehr viele Informationen  über die Schifffahrt und Kriegsgeschichte von Dünkirchen. Da aber nichts in deutsch angegeben ist, wirkt das alles nicht so richtig. Später bummeln wir ohne Ziel durch die Stadt, bis ein typisch französisches Kaufhaus vor uns auftaucht: „LIDL“!! der Skipper kauft für die nächsten 2 Tage die Vorräte ein, wir nehmen ein 5l- Fässchen Rotwein mit zum „sündhaften“ Preis von € 4,49!! Rudi will uns was gutes tun: Er kauft 5 Dosen Bier (0,5l) mit 7,9 % Alkohol! Die Dose kostet 43 Cent.

Kurz nach 14 Uhr besuchen wir das Museum am Strand, wo uns in eindrucksvollen Bildern und Gegenständen  das Geschehen um die berühmte Schlacht bei Dünkirchen dargebracht wird. Da alles in mehreren Sprachen beschrieben ist, bleibt für uns eine dumpfe Erinnerung an die damaligen Geschehnisse erhalten.

Nach der Rückkehr aufs Schiff gibt es ein richtiges französisches Mahl bestehend aus Baguette, Käse und Rotwein. Zur Belohnung dürfen Rudi und Erwin das Deck schruppen, was sie mit großer Begeisterung ausführen. Abends macht der Skipper uns eine Hühnersuppe mit Nudeln, schließlich haben wir ja  schon am Nachmittag geschlemmt...Aber für ein Glas (oder mehrere) Rotwein ist immer noch Platz.

Mittwoch, der 9. August 2006: Die Segler mit den Ballons.

Der Wein vom LIDL hat uns so gut geschmeckt, dass am nächsten Morgen nachgetankt wird: Zu viert ziehen wir los und kommen mit 4 Ballons wieder zurück. Nachdem die Karma startklar ist legen wir um 12 Uhr ab mit Ziel Nieuwpoort ,anfangs mit Motor, später wird recht gut gesegelt und gegen 15.30 Uhr erreicht unsere Crew den Hafen von Nieuwpoort. Diesmal gibt es auch Strom, nach dem Fertigmachen des Schiffes gibt es die obligatorische „Hafenrunde“ in Form einer Dose Bier. Es schließt sich eine längere Skatrunde an und abends werden Schaschlik -Spieße und gemischter Salat gereicht. Das Baguette darf natürlich nicht fehlen.

Dann geht das „Zocken“ los: Der Skipper hat in seinen jungen Jahren häufig in Kasinos sein Geld als „Croupier“ mit „ Black-Jack“ verdient, eine Spielart von 17 und 4, und wir werden in die Geheimnisse dieses Spieles eingeweiht. Ein Beutel voll Pfennigen ist der Einsatz jedes Spielers, wenn die Taler verspielt sind, gibt es neue, es macht einen Riesenspaß und das Spiel dauert fast bis Mitternacht. Am Ende hat der Skipper uns ausgenommen nach Strich und Faden...

 

 

Fortsetzung: Bericht "Ein Schluck für Rassmus II"