Vor der Schleuse warten zwei weitere Segler, es ist wenig los bei diesem Wetter. Die meisten sind halt Schönwettersegler. Wir warten eine dreiviertel Stunde, bis wir mit einem Kümo durch die Schleuse kommen. Durch die hohen Schleusenwände ist der Wind abgeschirmt, so dass ich alleine beim Festmachen gut zu recht komme. Dann heißt es noch ein letztes Mal Segel setzen, eine halbe Stunde noch bis Makkum! Als ich ruhig, langsam und zufrieden in den Makkumer Hafen hineintuckere, traue ich meinen Augen kaum: Da liegt Zeezot, dass Schiff, das ich
mir letztes Jahr in der Karibik angeschaut habe. Auch ein Koopmans-Riss und ein richtiges, kleines Zigeunerschiffchen für die ganz lange Fahrt. Ich hatte damals fast zugeschlagen. Und jetzt ist sie meine neue Nachbarin!
Auch wenn ich zwischendrin manchmal über’s Essen, Regen, Kälte und meinen unerbittlichen Wecker geflucht habe, auch solo-segeln hat etwas für sich, durch die Konzentration, man ist einfach mit jeder Faser ganz intensiv dabei. Ich bin richtig glücklich, als ich Kala in ihrer Box in Makkum an die Leinen lege. Ein großer Sommertörn mit mehreren, abwechslungsreichen Etappen geht zu Ende. Schauen wir mal, was die neue Saison bringt.
Autor: Jost Kadel
E-Mail: jostkadel@yahoo.de
Blog: sy-kala.blogspot.com/2009/01/segeltrn-holland-rund-skagen-nach.html