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IZ-Cup 2008

Voitsberg 2
17. bis 20. Mai Verlängerung bis Freitag, 23 Mai
nachempfunden von Heinz Trost

Marina Veruda

Samstag: Eincheck in der Marina Veruda

Der Anreisetag verlief nicht ganz nach Wunsch der Beteilgten. Die Übernahme des Schiffes verzögerte sich um Stunden. Als endlich klar war, mit welchem Schiff wir fahren werden, konnte es vorerst nicht gefunden werden. Es stellte sich dann heraus, dass es noch unterwegs war und erst von Rovinj in die Veruda gebracht werden musste.

Auch die Crew hatte Probleme bei der Anreise: beim Grenzübertritt nach Kroatien sollte nicht nur das viele Bier, sondern auch die anderen Lebensmittel verzollt werden, was 200 € kosten sollte. Dieses Problem wurde dadurch gelöst, dass ein anderer Grenzübergang angefahren wurde.

Sonntag Vormittag: Ca. 6 sm

Die Marina ist von allen Winden gut geschützt. Trotzdem war zu sehen, dass es draußen ordentlich wehte (ca. 20 kt). Beim Auslaufen um 10:50 wurde vorerst einmal die Gelegenheit ergriffen, das Anlegen an der unbesetzten Tankstelle zu üben. Am letzten Tag staut sich dort alles und dann muss es klappen. Wir blieben vorerst in der windgeschützten Südbucht, um die ersten Schläge mit halber Segelfläche zu probieren. Allerdings war dort der Wind durch die Abdeckung der Inseln stark böig, also auch nicht ganz einfach für Neulinge in der engen Bucht. Wolfgang war ja überhaupt zum ersten Mal auf einem Boot und Montag sollten die wichtigsten Manöver (auch die Halsen) nicht ganz unbekannt sein. Bald hatte Klaudia genug und um 13:50 hatten wir schon wieder am Steg angelegt.

Sonntag Nachmittag: 9 sm

Das von der Regattaleitung geplante Schlauchbootrennen um 15:00 wurde wegen der ungemütlichen Witterung abgesagt, deshalb:

Um 16:15 hieß es wieder Leinen los. Jetzt ging es hinaus aus der Bucht ins offene Meer und dem vollen Winddruck - das Motto: „Gewöhnung an das Gerät". Klaudia blieb an Land zurück.

Viele Gelegenheiten zu Segelmanövern wurden nicht ergriffen. Der Magen meldete sich und die Motivation sank rapide. Nachdem es nicht besser wurde, sind wir umgekehrt und so, wie wir hergekommen sind, gleich wieder zurückgefahren. Nach 1 1/2 Stunden war alles vorbei und auch der Magenr war wieder zufrieden.

Wolfgang meinte ein paar Tage später noch: „gut dass wir draußen waren. Am ersten Regattatag hätte mir das nicht passieren dürfen. So wusste ich schon Bescheid, was auf mich zukommen kann und dass solche Situationen durchaus beherrschbar sind."

Das Hotel Brioni liegt auf der Halbinsel gegenüber. Hier fand die offizielle Begrüßung statt. Gemeinsam mit der Crew von Voitsberg1 genossen wir den Apertitiv und dann ein reichhaltiges Buffet mit Kuchen und Eis zum Abschluss. Einige wagten später noch ein Tänzchen, während andere den Sonnenuntergang auf der Terrasse genossen.

Nicht alle benützten wieder die Busse zur Rückfahrt. Ein Spaziergang half ein wenig, die zuvor gebunkerten Kalorien wieder los zu werden.

Hotel Brioni

Montag: Erste Wettfahrt - 17. Platz

Der starke Wind von gestern war vorbei. Da um 18:00 Uhr eine geführte Stadbesichtigung mit Imbiss und Weinverkostung im „Cantinon" (einer urigen Art Heurigenlokal) geplant war, wurde der erste Start an die Nordspitze der Brioni Inseln verlegt. Das bedeutete 2 Stunden Anfahrt (unter Motor) und die entsprechende Startverschiebung.

Nur zögernd setzte sich der Tross aus 69 Booten in Bewegung. Der Startkatamaran ankerte und die Startboje wurde ausgelegt. Wir erkundeten die Richtung der Startlinie, konnten uns vorerst aus allem Gerangel heraushalten und hatten kaum eine Minute Startverzögerung.

An der Luvboje lagen wir noch gut im Rennen (4. oder 5. Platz?). Aber ein Konkurrent (in Lee - hatte er Wegerecht oder hatten wir schon vor dem 2 - Längenkreis überlappt? - Niemand hatte wirklich den Überblick) drängte uns nach Luv ab und um eine Kollision zu vermeiden, musste die Boje berührt werden - 2 mal 360° drehen.

Währenddessen war der Wind eingeschlafen. Und die hinter uns liegenden Boote hatten unseren Drehkreis erreicht und waren in dieser Flaute praktisch unmanövrierbar, wie wir auch, am Rande das Knäuels.

Ein heilloses Durcheinender - Hektik - Schreien - Schieben - Drücken - Fender - Kollisionen - Beschädigungen - Protest - - -.

Als es, mit wenig Wind, wieder weiter ging, hatten wir viele Plätze verloren. Trotzdem strebten wir unbeirrt der Dwarsboje zu. Weit genug davor holten wir in Lee das Boot Nr 23, Neusiedl 2 mit Skipper Hornig ein. Der Zuruf, dass wir schon überlappen und deshalb Wegerecht haben, quittierte er gelassen und blieb StB außen.

Die Bedienung der Segel in der Halse an der Dwarstonne nahm unsere ganze Aufmerksamkeit in Anspruch. Trotzem bemerkten Horst und Wolfgang das drohende Unheil: Boot 23 wird uns am Heck rammen! Keine Chance mehr für Beide auszuweichen - der Skipper hatte sich verschätzt. Boot 23 : Bugkorb kautt - bei uns nur das Gehäuse des Außenborders. Gottseidank ist Klaudia nichts passiert. Sie saß unmittelbar beim Heckkorb.