In unmittelbarer Nähe der alten Flakstellung, die wir zu Fuß besuchten, war laut Dennis ein Schiff mit Porzellan gesunken. Dort führte er uns hin und wir fanden einige Überreste von Tellern und und anderen Porzellanteilen. Als wir gereinigt wieder an Bord unseres auf dem Trockenen stehenden Bootes angekommen waren, stellte sich auch der Hunger wieder ein. Ein Blick in die Vorräte zeigte, dass wir nur noch eine Dose Ravioli hatten. Aber unser Skipper kramte noch ein Wenig und fand eine Dose Serbische Bohnensuppe. Nach seinem Motto: Was farblich passt, schmeckt auch, wurde die Bohnensuppe mit den Ravioli gemischt und sechs Siedewürstchen in der Pampe versenkt. Zur Veredelung fand Dennis noch eine kleine Dose Krebssuppe (auch orange-rötlich), die dann mit im Topf verschwand. Und wer nun sagt: „Bah, wie ekelig“, sollte diese Mischung einmal testen! Wir waren mehr als überrascht, denn es schmeckte hervorragend. Dieses „Rezept“ - so beschlossen wir – würde nun Einzug auf allen unseren zukünftigen Törns halten.
Nach dem Essen bot die Natur uns Einblicke in die Naturgewalt von Ebbe und Flut. Da wir so ziemlich auf dem höchsten Punkt des Wattenhochs lagen, konnten wir das Wasser von allen Seiten heran strömen beobachten. Aus dieser Perspektive wurde uns eindrucksvoll vor Augen geführt, wie sich wohl ein Wattwanderer fühlen muss, der sich mit den Gezeiten vertan hat. Das Wasser stieg in beängstigender Geschwindigkeit und schien von überall her zu kommen. Und so dauerte es auch nicht mehr lange, bis sich der mächtige Rumpf in den Fluten hob. Wo eben noch eine trockene Landschaft gewesen war, herrschte nun schon eine Wassertiefe von über einem Meter.
Für uns hieß es: Maschine an und los. Kurz darauf wurden die Segel gesetzt und der Motor verstummte wieder – angemessen in dieser Natur.
Wir koppelten die Ankunft für Wangerooge und stellten fest, dass wir es bis ca. kurz nach 21:00 Uhr schaffen sollten, also so ziemlich zu Sonnenuntergang, bzw. kurz danach. Einlaufen mit dem letzten Büchsenlicht. Das Ziel stand damit fest.