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Segeln auf der Maas bei Roermond

Verstauen von Proviant an Bord

Es fing bei einem Mittagessen mit dem neuen Kollegen an. Wir saßen in der Kantine und fanden schnell heraus, dass wir beide ein gemeinsames Hobby - das Segeln - haben. Martin besaß sogar ein eigenes Boot: ein 18 Fuß Daysailer. Der Liegeplatz ist ein Hafen in Roermond an der Maas in den Niederlanden.

Wir einigten uns schnell, dass wir mal ausprobieren wollten, ob wir seglerisch kompatibel sind. Ein Tag war bald ins Auge gefasst.

Als der Tag näher ruckte, behielten wir den Wetterbericht im Auge: 30°C, 2 bft.

An einem Freitagnachmittag ging es dann direkt von der Arbeitsstelle los. Gemeinsam bis zum Hafen in Roermond. Innerhalb von 10 Minuten war die Petra startklar und wir legten ab. Mit dem Außenborder manövrierten wir aus der Marina, dann wurden die Segel gesetzt und es kehrte Ruhe ein.

Der Wind sorgte für ein langsames Vorankommen, sportliches Segeln war aber leider nicht drin.

So konnte man aber die schöne Natur und Maasregion kennenlernen. Wir beide waren uns einig: das ist Entspannung pur! Der komplette Stress der Arbeitswoche war vergessen und eine innere Ruhe machte sich breit. Für mich als typischen Chartersegler, der Maas es gewohnt ist immer direkt mehrere Tage an Bord zu sein, war dies ein sehr überraschendes Erlebnis.... Vielleicht sollte ich meine Einstellung "kein eigenes Boot" noch einmal über denken.

Wir segelten zuerst die einzelnen großen Wasserflächen ab, bestaunten die anderen Boote und genossen das gemeinsame Segeln. Wie sich schnell herausstellte, harmonierten wir auch auf dem Boot. Zwischendurch ab und zu ein bisschen Sonnencreme nach schmieren.

Was wir beide leider vergessen hatten, war die Badehose. Ansonsten hätte sich das Wetter dazu angeboten, einmal über Bord zu hüpfen und ein paar Züge zu schwimmen.

Außer uns hatten sich noch mehr Menschen aufs Wasser verirrt, ohne dass das Revier jetzt unerfüllt gewesen wäre.

Martin zeigte mir sein Revier und die schönen Ecken. Als kleines Highlight beschlossen wir dann auch die Maas in Richtung Stadt zu befahren.

Und wie sollte es sein, der Wind kam natürlich genau aus der Richtung. Eine kurze Absprache und wir waren uns einig: wir kreuzen und der Motor bleibt aus. Damit waren wir auch weit und breit die Einzigen. Und wir hatten viel Spaß dabei. Unser SOG war sicherlich sehr gering, aber es passten in unsere Stimmung.

Der Rückweg war dann ohne große Veränderungen der Segelstellung möglich. Leider mussten wir nur feststellen, dass nun gegen Abend der eh schwache Wind noch mehr einschlief. Die Windabdeckung der Bäume und Büsche neben der Maas trug dann noch ihren Teil bei. Die Folge war, dass wir doch mit Motorunterstützung zu den größeren Wasserflächen zurück fuhren. Dort genossen wir noch ein paar Minuten die Ruhe des Segelnd, bevor wir die Segel einholten und in den Hafen zurück liefen. Selbst das Anlegemanöver funktionierte zwischen uns reibungslos und das obwohl es unser erster gemeinsamer Törn war.

Aufgrund der positiven Erfahrung ist nun ein längerer Chartertörn auf der Ostsee ins Auge gefasst. Nur der Zeitpunkt ist noch offen.

Zusammengefasst waren wir rund 3,5 Stunden auf dem Wasser und haben dabei ca. 6 Meilen Strecke gemacht. Bei den Windverhältnissen okay. Für mich kann ich nur sagen: so relaxt wie nach diesem Freitag bin ich schon lange nicht mehr in ein Wochenende gestartet. Naherholung auf der Maas!

Autor: Thomas Stasch

Segeln auf der Maas
Naherholung bei einem Binnentörn auf der Maas bei Roermond
Segeln auf dem Neuenburgersee
Ein schönes Wochenende mit Kind und Kegel
Masuren. Und einmal quer durch Polen.
Masuren. Und einmal quer durch Polen. Eine Reise unter Segeln durch das polnische Masuren.