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2. Segeltag, 22. August 2007

Längo N: 57:56,4 E: 16:47,4

Nach einer ersten erholsamen Nacht an Bord wurde erst um 09:00 Uhr gefrühstückt. Nach einem ausgiebigen Frühstück war das Bord erst gegen 11:30 Uhr Segelklar. Unser Tagesziel war die kleine Insel Armnö. Bei einem Wind aus N bis NO war heute viel Kreuzen angesagt. In den engen Fahrwässern der Schären ist das Kreuzen nicht immer einfach wegen den vielen Untiefen. Gegen 18:15 Uhr erreichten wir die Stelle die zur Insel Armnö führte. Die Segel wurden eingeholt und die letzte Strecke wurde unter Motor zurückgelegt. Leider gab es zu dieser Insel zwei Zufahrtswege laut Seekarte und Buchtenbuch. Leider ließen wir uns vom Buchtenbuch verleiten die breitere Einfahrt zu nehmen. Auf halber Strecke passierte es, ein kurzer Schlag und ein kleiner Ruck und das Boot lag fest. Bis 20:45 Uhr versuchten wir unser Boot wieder flott zubekommen, aber leider ohne Erfolg. Es blieb uns nichts anderes Übrig als die Schwedische Küstenwache um Hilfe zu bitten. Wir suchten die für uns zuständige Küstenwachstadion heraus und telefonierten mit dieser. Wir erreichten auch jemand, leider war diese Person nicht auf der Wachstation, sondern beim Kühe melken. Weshalb seine erste Frage war, ob akute Gefahr bestünde, weil das nicht der Fall war, bat er uns in einer halben Stunde nochmals anzurufen. Beim zweiten Anruf trafen wir die Person in der Wachstation an. Wir gaben unsere Position durch und besprachen die Bergung. Da es mittlerweile Dunkel wurde, machte die Bergung heute keinen Sinn mehr, weil die Küstenwache einen Anfahrtsweg von über einer Stunde hatte. Wir ließen uns die Wettdaten der nächsten 12 Stunden geben. Der Wind sollte weiterhin aus N kommen. Wir hatten durch die Insel Schutz gegen NO und vereinbarten die Bergung für den nächsten Morgen.

 

3. Segeltag, 23. August 2007

Fyrudden N: 58:11,5 E: 16:51,1

Gegen 07:45 Uhr klingelte das Handy und die Küstenwache meldete sich wegen der Bergung, sie wollten wissen mit welchem Boot sie kommen sollten. Wir sagten Ihnen, dass es eigentlich um uns herum eine Wassertiefe von 2 Meter haben sollte, aber wir mit unseren 1,6 Metern auf Grund saßen. Deshalb entschied sich die Küstenwache mit dem kleinen Boot zu kommen. Gegen 09:00 Uhr war die Küstenwache da. Das schöne für uns war, das die Küstenwache den gleichen Weg zu uns nahm den auch wir gewählt hatten. Das Boot wurde an die kurze Leine genommen und sollte so heruntergezogen werden, dies klappte trotz zweimal 300 PS nicht. Der zweite Versuch war das Boot zu kränken mit dem Spinnakerfall, bei einer Schräglage von über 55° schwamm unser Boot von der Untiefe herunter. Jetzt ging es nach Fyrudden in den Hafen um zu schauen, wie groß die Schäden am Boot sind. Nach eingehender Untersuchung an Kiel und Ruderanlage konnte Entwarnung gegeben werden, außer ein paar Optischen Sichtspuren hatte das Boot keine Schäden.

PS.: Eine Rettung durch die schwedische Küstenwache kosten 420,-- €. Somit wahren wir um eine Erfahrung reicher.

Gegen 12:00 Uhr kam ein sehr dichter Seenebel auf der sich den ganzen Nachmittag nicht mehr auflöste.  Deshalb wurde dieser Segeltag abgeschrieben und ausgiebig gekocht und Doppelkopf gespielt.



Die Seenotretter: DGzRS